In diesem Beitrag möchte ich ein wenig auf die Vorzüge und Einschränkungen von freier Software eingehen. Bei freier Software handelt es sich dabei in erster Linie nicht um kostenlose Software, sondern um Software deren Quellcode öffentlich zugänglich ist. Das bedeutet, dass jeder den Code einsehen, bearbeiten, weitergeben und in eigenen Projekten verwenden darf, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Die Software ist somit "Open Source".
Kostenlose Software, deren Code nicht frei zugänglich ist, nennt man in der Regel "Freeware" und sollte nicht mit Open Source verwechselt werden.
Oft wird der Quellcode dieser Open Source Software über Plattformen wie GitLab oder GitHub bereitgestellt. Über diese Plattformen lässt sich der Code gemeinschaftlich weiterentwickeln und jeder hat aktiv die Möglichkeit, die Software mit zu gestalten. Das bringt Transparenz, eine hohe Flexibilität und Sicherheit, im Gegensatz zu Software, die nicht frei ist (sog. proprietäre Software).
Gerade die Transparenz ist ein großer Vorteil, wenn man wert auf Datenschutz und Privatsphäre legt. Open Source Software ist selten mit Trackern oder anderen Analysetools versehen, die ihre Nutzer auf Schritt und Tritt verfolgen.
Bei kostenloser proprietärer Software gilt oft der Grundsatz: "Ist es kostenlos, bist du das Produkt". Das trifft auf Open Source Software nicht zu.
Open Source Software ist dabei auch weiter verbreitet als man vermutet. Garantiert nutzt du auch freie Software. Vielleicht sogar jetzt gerade, während du diesen Artikel liest: Firefox ist ein quelloffener Browser.
Weitere bekannte Beispiele sind z.B. :
VLC - Media Player, spielt so gut wie jede Musik- und Videodatei ab.
Linux - Betriebssystem für seeehr viele verschiedene Geräte (Computer, Server, IoT-Geräte, ...)
Android - Ebenfalls ein Betriebssystem, meistens auf Smartphones, aber auch Smart-TVs
Aber wie finanzieren sich solche Projekte eigentlich? Hinter größeren Projekten stecken nicht selten ganze Teams, die so etwas hauptberuflich entwickeln und dafür bezahlt werden.
Spenden von Nutzern, Unternehmen oder Organisationen
Unterstützung durch Unternehmen. Auch Unternehmen nutzen die Vorteile von Open Source Software und spenden Geld, stellen Programmierer ein, die das Projekt weiterentwickeln, oder bezahlen den Entwicklern der Software Geld für maßgeschneiderte Anpassungen.
Verkauf von zusätzlichen Leistungen, wie z.B. Support oder Premiumfunktionen.
Werbung bzw. Sponsoring. Klassische Werbung wird jedoch in Open Source Software nicht gerne gesehen.
Open Source bietet viele Vorteile, kann aber auch Nachteile haben. Je nach Einsatzgebiet können diese auch zum Ausschluss von freier Software führen. Gerade bei der kommerziellen Verwendung, z.B. im Unternehmen, sollte man daher etwas genauer hinschauen.
Der Vorteil der freien Verfügbarkeit kann hier sogar zum Nachteil werden. Eventuelle Sicherheitslücken können dadurch, zum Beispiel, viel besser aufgespürt und ausgenutzt werden. Zudem fehlt es oft an guter Dokumentation, was besonders ärgerlich ist, wenn der Support nicht gewährleistet ist. So kann es zu Fehlkonfigurationen kommen, die zusätzlich ein Sicherheitsrisiko darstellen können, oder zur Instabilität der Software führen.
Beim Einsatz im kommerziellen Umfeld, sollten unbedingt die Lizenzbedingungen beachtet werden, da es hier zu rechtlichen Problemen kommen kann. Unter Umständen können dabei auch Lizenzgebühren anfallen.
Auch kommt es oft vor, dass Projekte einfach nicht mehr weiterentwickelt werden, oder nur selten Updates bekommen. Gerade wenn die Finanzierung nicht gewährleistet ist und sich ein Projekt nicht mehr lohnt, kann es sein, dass die Entwicklungen eingestellt wird Hin und wieder finden sich ein paar Nutzer bzw. Fans, die das Projekt in ihrer Freizeit weiterentwickeln oder zumindest lauffähig halten, aber das ist die Ausnahme. Meist bedeutet das, dass man früher oder später auf eine andere Software umsteigen muss.
Und zu guter Letzt: Open Source Software ist gerne auch mal weniger benutzerfreundlich. Programmierer sind eben selten gleichzeitig Grafiker.
Abschließend kann man jedoch sagen, dass gerade im privaten Umfeld, die Vorteile deutlich die Nachteile überwiegen. Wo es möglich ist, sollte man auf Open Source Software setzen. Es schont den Geldbeutel und auch der Datenschutz ist besser.
Wem eine Open Source Software wirklich gefällt, sollte außerdem über eine kleine Spende an die Entwickler nachdenken. Die Höhe kann man in den meisten Fällen selber festlegen. Die Entwickler freuen sich garantiert über jeden Cent und man gewährleistet, dass das Projekt weitergeführt wird.
Das war erstmal im Allgemeinen zum Thema Open Source.
Neugierig geworden, was es so alles auf dem Open Source Markt gibt? Dann habe ich hier noch ein paar Links:
https://github.com/Awesome-Windows/Awesome
https://github.com/iCHAIT/awesome-macOS
https://github.com/pluja/awesome-privacy